Elster (Pica pica)
Ein Plädoyer für Elstern, denn mit ihnen im Naturgarten leben ist einfach. Sogar sehr einfach und schön dazu. Traditionell sind die hübschen Vögel oft noch als Nesträuber und Schädlinge verrufen. Wie auch immer solche Legenden zustande gekommen sind. Sie stimmen einfach nicht. Oder sind einfach nur ein weiterer Beweis, wie wenig Raum Menschen der Natur gaben / geben. Elstern sind intelligente und liebenswerte Tiere die, wenn ihr Lebensraum stimmt, nur durch ihre Größe auffallen, aber sicher nicht durch großartige Nesträuberei oder sonstiges, von uns Menschen negativ bewertetes Benehmen.
Das Elsterpaar lebte hier bereits beim Einzug. Neben ihnen ein paar Feldsperlinge und Meisen. Das wars. Nistmöglichkeiten für die Kleineren Vögel waren kaum vorhanden und durch verschwindend geringe Insektenmengen viel zu wenig Futter. Im ersten Sommer gab es auch tatsächlich und verständlicherweise oft Gezeter und Gejage unter den Vögel. Damit war jedoch umgehend nach Beginn der Ganzjahresfütterung Schluss.
Zwischenzeitlich gibt es durch die Umwandlung des Grundstücks in ein naturnahes Habitat sehr viele Insekten, viele Nistmöglichkeiten und weitere Vogelarten, die eingezogen sind. Es ist genug für alle da und sie leben quasi in Frieden mit- und nebeneinander. Nur während der Aufzucht der Jungen lässt sich Gejage beobachten. Das ist aber völlig normal, da alle Vögel während dieser Zeit angespannt und gestresst sind. Schlicht und einfach ihre Nester verteidigen und niemanden zu nahe hinlassen möchten. Sollten Elstern mal ein Vogelei oder einen Nestling holen, wird das durch die Anzahl der Jungvögel, die hier zur Welt kommen leicht ausgeglichen und gehört zur Natur. Eichhörnchen und Spechte sind sicherlich gefährlicher für den Nachwuchs.
Ich möchte weder die einen noch die anderen missen. Es ist zu schön zu beobachten, wie die Elstern (vor allem im Frühling) die gemähten Wege durch die Wiese entlang watscheln und links und rechts nach Insekten suchen. So schön, dass ich regelmäßig vergesse bessere Fotos wie die vorhandenen zu machen.
Familie: Rabenvögel (Corvidae)
Größe: bis zu 46 cm
Brutzeit: April bis Juni; 5 bis 6 Eier; 1 Brut jährlich
Brutdauer: 17 bis 22 Tage; Nestlingsdauer: 22 bis 30 Tage
Nest: großes Kugelnest in Baumkronen
Lebensraum: offene Landschaften, Waldränder, Parks, Friedhöfe, Gärten, Stadtränder
Nahrung: Insekten, Larven, kleine Wirbeltiere, Aas, Früchte, Samen. An der Futterstelle bisher beobachtet: am liebsten geölte Haferflocken und Rosinen. Am Komposthaufen: Brotreste
