Schlehdorn (Prunus spinosa)
Die Schlehe wird von weit über 120 Schmetterlingsarten als Raupenfutter genutzt, ist Pollenlieferant für mehrere Erd- bzw. Sandbienen und Mauerbienen, plus sie bietet mit ihren Früchten wichtiges Winterfutter für Vögel. Da sie bereits ab März blüht ist sie im Frühling ein wichtiger Nektarlieferant für überwinternde Schmetterlinge wie dem Tagpfauenauge oder dem C-Falter und den ersten Wildbienen. Deutschlandweit ist die Schlehe unter verschiedensten umgangssprachlichen Namen wie z.B. Schlehendorn, Heckendorn, Schwarzdorn oder auch Sauerpflaume bekannt. Kennen tut sie eigentlich jeder, wenn auch in erster Linie wegen des bekannten Schlehenlikörs und weniger wegen ihrem großen Nutzen für unsere Natur.
Der Schwarzdorn kann als Busch oder mehrstämmiger Kleinbaum wachsen und wird meist ca. 3 m hoch. Er ist sehr gut schnittverträglich. Da er aus seinen weitreichenden Wurzeln Schösslinge austreibt und sich auf diese Weise verbreitet, ist in begrenzten Gärten eine Wurzelsperre bei Pflanzung empfehlenswert.
Als Raupenfutter für Schmetterlinge dient er einigen Tagfaltern aber vor allem den, in der Öffentlichkeit, weniger beachteten Nachtfaltern wie z.B. dem vom Aussterben bedrohten Heckenwollafter (RL 1), ein Nachtfalter der auf Schlehenbestände angewiesen ist; der Birnbaumeule (RL 2), Gelbes Ordensband (RL 2), Segelfalter (RL 2), Pflaumenglucke (RL 2), Schlehen-Bürstenspinner, Zimtbär, Kleines Nachtpfauenauge, Pflaumen-Zipfelfalter (RL V), Nierenfleck-Zipfelfalter, Kreuzdorn-Zipfelfalter, Mondfleck, u.v.w.
Die Schlehe wächst eher langsam, dafür aber reich verzweigt und dicht, so dass sie sich im Laufe der Jahre zu einem schützenden Rückzugsort für Vögel entwickelt, von denen sie gerne als Nistplatz gewählt wird. Die im Herbst wachsenden und im Winter reifenden Früchte gehören zum Speiseplan von ca. 20 Wildvögeln. Wer gerne Schlehen zum Eigenverbrauch sammelt, sollte bitte immer genug für die Vögel am Strauch lassen.